Glykogen

Glykogen
Gly|ko|gen 〈n. 11; unz.; Biochem.〉 als tierische Stärke bezeichnetes Polysaccharid, in dem oft Tausende von Molekülen Traubenzucker zu einem Makromolekül verbunden sind [<grch. glykys „süß“ + gennan „erzeugen“]

* * *

Gly|ko|gen [ Glyk- u. -gen], das; -s: Syn.: »tierische Stärke«: hochmol., aus Glucoseeinheiten in α-1,4- u. α-1,6-glykosidischer Bindung mit Verzweigungen aufgebautes Polysaccharid (MG 1‒16 · 106). G. dient im tierischen Organismus als Reservestoff in der Leber, der bei Bedarf aus Glucose aufgebaut (Glykogenie) oder zu dieser abgebaut werden kann (Glykogenolyse).

* * *

Gly|ko|gen, das; -s [zu griech. glykýs = süß u. -gen] (Biol., Med.):
energiereiches, bes. in den Muskeln u. in der Leber gespeichertes, oft auch als tierische Stärke bezeichnetes Kohlehydrat.

* * *

Glykogen
 
[zu griechisch gene̅́s »verursachend«] das, -s, aus D-Glucose in der Leber und im Muskel aufgebautes Polysaccharid, das als rasch mobilisierbares Reservekohlenhydrat (auch als »tierische Stärke« bezeichnet) im tierischen Stoffwechsel eine große Rolle spielt; es besteht aus etwa 5 000-100 000 in 1,4-Bindungen α-glykosidisch zu Ketten verknüpften Glucosemolekülen mit zusätzlichen Verzweigungen (etwa an jedem 10. Glucosemolekül), die durch 1,6-Bindungen zustande kommen. Im Gegensatz zu Stärke (Blaufärbung) färbt sich Glykogen mit Jod rotbraun. Die Molekülmasse des Glykogens liegt zwischen 1 Mio. (Muskel) und 16 Mio. (Leber). Aufbau und Speicherung von Glykogen in der Leber geschehen unter dem Einfluss von Insulin. Diese Speicherung bringt den ständigen physiologischen Verbrauch von Kohlenhydraten mit der nur periodisch erfolgenden Zuführung (mit der Nahrung) in Einklang. Die Synthese von Glykogen (Glykogenie) erfolgt über Glucose-6-phosphat, das in Glucose-1-phosphat (Cori-Ester) umgelagert und mittels Uridintriphosphat (UTP) aktiviert wird. Von der so entstehenden Uridindiphosphoglucose (UDP-Glucose) wird der Glucoserest durch das Enzym Glykogensynthase an eine bereits bestehende Glykogeneinheit in 1,4-Bindung angehängt. Der Energie liefernde intrazelluläre Abbau des Glykogens (Glykogenolyse), der im Gegensatz zum extrazellulären Abbau durch Amylase Glucosephosphate liefert, ist entscheidend für die schnelle Mobilisierung von Energiereserven. Die Glykogenolyse wird durch Adrenalin und Glucagon stimuliert.

* * *

Gly|ko|gen, das; -s [zu griech. glykýs = süß u. ↑-gen] (Med., Biol.): energiereiches, bes. in den Muskeln u. in der Leber gespeichertes, oft auch als tierische Stärke bezeichnetes Kohlehydrat.

Universal-Lexikon. 2012.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Glykogen — Glykogen, s.u. Zooamylin b) …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Glykogēn — (Leberstärke) (C6H10O5)n findet sich in der Leber der Säugetiere, im Eidotter, in embryonalen Organen, zuweilen in krankhaften Neubildungen, im Fleisch der Pflanzenfresser, in Mollusken etc., auch in vielen Pilzen (Askomyzeten). Zur Darstellung… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Glykogen — Glykogen, Leberstärke, stärkeähnliche Substanz, findet sich in der Leber, im Pferdefleisch, im Embryo, in Mollusken, in Pilzen; amorphes, farbloses Pulver, in heißem Wasser löslich; wird durch Fermente und verdünnte Säuren in Traubenzucker… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Glykogen — Glykogen, aus α D Glucoseeinheiten bestehendes, ähnlich wie das Amylopectin in der ⇒ Stärke aufgebautes, verzweigtes, Tieren und Pflanzen als Reservestoff dienendes Kohlenhydrat aus der Gruppe der ⇒ Polysaccharide. G. ist bei Wirbeltieren… …   Deutsch wörterbuch der biologie

  • Glykogen — Strukturformel Allgemeines Name Glykogen CAS Nummer …   Deutsch Wikipedia

  • Glykogen-Debranching-Enzym — (4 α Glucanotransferase) Masse/Länge Primärstruktur 1532 Aminosäuren …   Deutsch Wikipedia

  • Glykogen-Synthase-Kinase 3 — Größe 483 Aminosäuren Struktur Monomer Bezeichner …   Deutsch Wikipedia

  • Glykogen Synthase Kinase 3 — Größe 483 Aminosäuren Struktur Monomer Bezeichner …   Deutsch Wikipedia

  • Glykogen-Synthese — Ausschnitt aus einem Glykogenpolymer Das Glykogen (auch Glycogen, tierische Stärke oder Leberstärke) ist ein verzweigtes Polysaccharid (Vielfachzucker), das aus Glucose Einheiten aufgebaut ist. Glykogen dient der kurz bis mittelfristigen… …   Deutsch Wikipedia

  • Glykogen-Synthase — Dextrinkette, die durch Glykogen Synthase verlängert wird Glykogen Synthase oder Stärke Synthase heißen diejenigen Enzyme, die Dextrinketten durch Anhängen eines weiteren Glucose Moleküls verlängern. Dies ist der vorletzte Schritt in der Synthese …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”